Vereinfacht können wir das Leben unterteilen in die Welt der Form und die Welt des Raumes. Auf der Ebene der Form finden wir nicht nur materielle Formen wie Objekte und Gegenstände, sondern auch feinstofflichere Formen wie Gedanken und Gefühle. Die Ebene des Raumes hingegen, beschreibt als Gegenpol die nach innen gekehrte geistige Seite des Lebens. Vereinfacht können wir auch vom Subjekt sprechen, das über die Sinneseindrücke die Erfahrung im Außen erlebt. Sowohl die Ebene des Tuns (Form), als auch die Erfahrung des Seins (Raum) sind somit integrale Bestandteile unseres Lebens. Verstehen wir das Leben als dynamischen Prozess, so werden wir uns immer in diesem Spannungsfeld zwischen Tun und Sein befinden. Durch die in uns angelegte Tendenz zur Selbstregulation, geht es dann darum, immer wieder in eine gute Balance inmitten dieser Polarität zu gelangen.
Der Mindbodycircle-Ansatz wurde entwickelt, weil wir uns schon seit geraumer Zeit mit der Ebene der Form und unserem ständigen Tun überidentifizieren und, weil viele Menschen dies als leidvoll erleben. Im MINDBODYCIRCLE geht es deshalb primär darum, sich dieser Disbalance bewusst zu werden und mit den sieben Schlüsselfähigkeiten konkrete Übungen anzubieten, die Menschen darin unterstützen, mit den Herausforderungen unserer materialistischen Zeit besser umgehen zu können.
Die Unterstützung zur Selbstregulation auf der Ebene der Form bedeutet nun aber nicht automatisch einen Zugang zur Ebene des Seins. Eckhart Tolle* spricht in diesem Zusammenhang von zwei völlig unterschiedlichen Achsen bzw. Dimensionen: Der horizontalen Achse der Form und der vertikalen Achse des Raums. Wenngleich wir sagen können, dass die Selbstregulation der horizontalen Achse quasi die Voraussetzung darstellt, um die vertikale Achse zu erschließen, so beinhalten beide Achsen doch völlig unterschiedliche Funktionsweisen und Wirkprinzipien. Wir können eben nicht automatisch vom Herunterfahren des „Doing-Modus“ in den „Be-ing-Modus“ wechseln. Einer der großen Irrtümer unserer Zeit besteht ja gerade in der Kopplung der beiden Achsen und dem Irrglauben, dass Glück und Erfüllung (vertikale Ebene) in den materiellen Dingen (horizontale Ebene) zu finden sind, wenn man sich nur stets bemüht.
Mit dem Inner Peace Training ** und dem Format des Retreats wollen wir deshalb einen Zugang zur Ebene des Raums und damit der vertikalen Ebene anbieten. Wie kommen wir als „Human Beings“ wieder in den Be-ing-Modul? Welche Zugänge und Qualitäten ermöglichen uns Seins-Erfahrungen? Der Begriff "Training" kann auf den ersten Blick irreführend sein, entspringt er doch eher der Welt der Form. Gleichwohl geht es Im Inner Peace Ansatz darum, unsere Aufmerksamkeit wieder stärker auf das Sein zu lenken, diesem Raum zu geben und sich wieder gewahr zu werden, dass dieses Sein immer da war und ist, es allenfalls von den egozentrisch gefärbten Wolken unseres ständigen Machens verdeckt ist.
Erschließen wir uns die Dimension des Raumes auf der vertikalen Achse, so hat dies natürlich auch Auswirkungen auf die Welt der Formen. Wir machen dann die Erfahrung, dass uns die Welt der Form plötzlich in einem anderen Bewusstsein erscheint. Objekte sind nicht mehr nur Objekte, mein Tun ist nicht mehr nur auf Zielerreichung ausgerichtet. Vielmehr öffnet sich eine neue Ebene, eine Tiefendimension, eine Synergie aus Tun und Sein, ähnlich einem Tanz der zwar Form annimmt und doch mehr ist als eine Abfolge von Schrittkombinationen, bei dem etwas anklingt, dass schwer in Worte zu fassen ist.
* vgl. E. Tolle anläßlich Vortrag am 6.10.2019 in Winterthur
** vgl. ausführlicher unter www.innerpeacetraining.de
Text by Markus Theilacker
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